Verein Frauen helfen Frauen e.V. Lübeck - Eine Chronik
Verein Frauen helfen Frauen e.V. Lübeck - Eine Chronik
2017
Der Spielplatz vom Frauenhaus wird erneuert. Der über 20 Jahre alte Spielplatz wird abgerissen und weicht einem neuen Spielturm, neuen Sitzelementen und einem Kleinkindbereich mit Beschaffungsmöglichkeit.
Das Jugendzimmer des Hauses wird ideenreich von den Mädchen und Jungen initiiert und endlich auch umgesetzt. Die barrierefreie Küche wurde mittels einer Einzelspende erneuert. Das Wohnzimmer musste auf Grund der hohen Auslastung neu möbliert werden.
Der Verein feiert ausgelassen am 07.07.2017 mit einem bunten Fest sein 40jährges Bestehen auf dem Rathausplatz.
2016
Gruppenangebote im Frauenhaus konnten durch Unterstützung der Lions Lübeck stattfinden.
Um den Bedarf von Frauenhäusern bewusst zu machen, fand eine Großdemonstration auf dem Lindenteller statt. Zudem hat der Verein Frauen helfen Frauen e.V. den Schwarzen Protest am Holstentor unterstützt.
Bewohnerinnen aus Lübeck waren Akteurinnen bei der Jahrestagung der Autonomen Frauenhäuser. Die Kooperation mit der Leuphana Universität Lüneburg läuft weiter.
Die Ideen zum Außenspielbereich unserer Kinder gehen in konkrete Planungen des Spielplatzes über.
2015
Das Jahr war für die Mädchen und Jungen im Frauenhaus geprägt von der Schwedenfreizeit im Sommer, die auch filmisch begleitet wurde. Der Nottopf für Frauen in Not wurde durch die Unterstützung von Zonta Lübeck aufgefüllt. Zwecks politischer Einmischung nahmen Mitarbeiterinnen des Autonomen Frauenhauses an der dritten weltweiten Frauenhauskonferenz in Den Haag/ Niederlande teil und brachten unsere Belange in die Frauenbürgerschaft Lübeck mit Anträgen ein. Es fanden weiterhin Stadtspaziergänge mit Frauen zu Frauen statt.
2014
Die Renovierungsarbeiten im Autonomen Frauenhaus schreiten gut voran. Das Erdgeschoss, die erste Etage inkl. der Gemeinschaftsgroßküche werden durch einen Tag der Offenen Tür der Öffentlichkeit präsentiert. Der Verein bemüht sich um weitere zahlreiche Spenden um in 2015 den 2. Stock renovieren und möblieren zu können.
Das Projekt "Lübecker Stadtmütter" etabliert sich und startet bereits mit dem 4. Kurs erfolgreich.
2013
Das Projekt „ Lübecker Stadtmütter“ startet.
Das ESF-Projekt „NAH dran- Netzwerk für Alleinerziehende in der Hansestadt Lübeck“ in Kooperation mit der FAW wird erfolgreich abgeschlossen.
Im Autonomen Frauenhaus beginnen die ersten Renovierungsarbeiten dank zahlreicher Geldspenden.
Der Verein bemüht sich bei der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung Lübeck um eine Förderung der noch fehlenden Restsumme für die Neugestaltung des ersten Stocks und der Küche im Autonomen Frauenhaus.
Die Website des Vereins wird komplett umgestaltet und neu designt.
2012
Die Belegungszahlen im Autonomen Frauenhaus steigen drastisch an. Aufnahmestopps wegen Überfüllung sind nötig, da der Kieler Landtag die Förderung für das Frauenhaus der Arbeiterwohlfahrt in Lübeck zum Januar beschlossen hat.
Das Autonome Frauenhaus Lübeck hat die Koordinierung der Landesarbeitsgemeinschaft Autonomer Frauenhäuser in Schleswig-Holstein übernommen.
Das 35-jährige Bestehen des Vereins wird mit einer „Café Ole- Ich geh“- Benefizveranstaltung gefeiert. Lübecker BürgerInnen trinken am 9. Juni ihren Kaffee in der Innenstadt zugunsten des Frauenhauses.
Eine Mitarbeiterin des Vereins geht nach 35 Jahren als erste in ihren wohlverdienten Ruhestand.
Die vierte männliche Honorarkraft wird im Autonomen Frauenhaus im Mädchen- und Jungenbereich beschäftigt.
Im Oktober lädt das vom Verein gegründete Netzwerk „Chancen für Frauen“ zum 6. Mal zur jährlichen Messe „Arbeit, aber wie?“ ein, die in den Räumen der Handwerkskammer stattfindet. Interessierte Frauen informieren sich über Arbeit, Weiterbildungsmöglichkeiten, lassen ihre Bewerbungsunterlagen gegenlesen und erfahren, welche Hilfesysteme (Beratung, Gesundheit, Kinderbetreuung) es vor Ort gibt.
Am 20. November findet ein interaktiver, transkultureller und politischer Fachtag unter dem Titel „Lübeck- Stadt, die Wissen schafft! Sichere Wege aus der Gewalt in eine starke Zukunft“ im Foyer der Musik- und Kongresshalle Lübeck statt.
Am 25. November wird das Schauspiel „Edith Piaf“ in Kooperation mit dem Theater Lübeck und dem Frauenbüro zum Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ aufgeführt.
Der Verein bemüht sich um die Zertifizierung seiner Bildungsmaßnahmen zur beruflichen Wiedereingliederung.
2011
Zum 100jährigen Bestehen des Internationalen Frauentages zeigen Frauenhausbewohnerinnen eine eigene Fotoausstellung „Mit den Augen einer Frau- Meine Stadt Lübeck“ im Börsensaal des Lübecker Rathauses.
Der „Laden 58“ – ein Empowermentprojekt von Frauenhausbewohnerinnen eröffnet in der Knud-Rasmussen-Straße 58a.
Die dritte männliche Honorarkraft unterstützt den Mädchen- und Jungenbereich im Frauenhaus.
Das 34jährige Bestehen des Vereins wird mit einem „Tag der Offenen Tür“ in den Vereinsräumen und einem Straßenfest unter Beteiligung des Autonomen Frauenhauses, der Sozialpädagogischen Familienhilfe, der Beruflichen Bildung, NAH dran und dem FrauenSelbsthilfeNetzwerk gefeiert.
Die Berufliche Bildung beendet vorläufig ihren letzten „Aufbruchkurs“.
Im September startet das Arbeitsmodell „Bürgerinnenarbeit“ im Autonomen Frauenhaus mit zwei Quereinsteigerinnen in Teilzeit.
Ein internationaler Austausch mit Bewohnerinnen und Gründerinnen des Frauenhauses in Karachi fand in Lübeck, Hamburg und Berlin statt.
Im Oktober startet das ESF-Projekt „NAH dran- Netzwerk für Alleinerziehende in der Hansestadt Lübeck“ in Kooperation mit der FAW.
2010
Das Kochbuch „rührende Frauen“, von Bewohnerinnen des Frauenhauses entwickelt, erscheint.
Das Buch „Meine zweite Kindheit – Mädchen und Jungen malen und berichten über ihre Erfahrungen vor, in und nach dem Leben im Frauenhaus“, erscheint.
Der Verein feiert mit einer Benefiznacht im Schuppen 9 das 32jährige Bestehen des Autonomen Frauenhauses.
In intensiven Finanzverhandlungen mit der Hansestadt Lübeck gelingt es, dass die Kürzungen der Zuwendungsgelder aus dem Jahr 2005 zurückgenommen werden.
2009
Eine Bewohnerin wird von ihrem Ex-Partner vor der Tür des Frauenhauses mehrmals mit dem Messer niedergestochen. Der Mann wird zu 7,5 Jahren Haft verurteilt.
Anlässlich dieser Tat versammeln sich in St. Petri neben vielen Lübecker_innen auch Politiker_innen und Angehörige religiöser Gemeinschaften, um sich gegen Gewalt zu positionieren.
Das Frauenhaus wird erstmalig mit einer Sicherheitsanlage ausgestattet. Die
Kostenübernahme für die Installation übernimmt die Stadt Lübeck. Hansaalarm
und das Lübecker Wachunternehmen werden als Sicherheitsdienste beauftragt.
Der Vereinssitz von Frauen helfen Frauen e.V. Lübeck wird aus Sicherheitsgründen in die Marlesgrube ausgelagert und eröffnet.
2008
Viele Lübecker_innen demonstrieren aus Anlass des Todes der beiden Frauen im Jahr 2007 gegen Gewalt an Frauen.
Eine erste internationale Frauenhausbewohnerinnenkonferenz in Lübeck findet statt.
Zum 8. März treffen sich Frauen zu einem frauenpolitischen Frühstück unter dem Thema „Kalter Kaffee“.
Das 30jährige Bestehen des Autonomen Frauenhauses wird in Kooperation mit dem Filmhaus und dem Cinestar (Filmabend), der Lübecker Loge „Zum Füllhorn“ (Benefizikonzert) und dem Stadttheater Lübeck (Opernabend) gefeiert. Ein Mittsommerfest im Drägerpark rahmt die Feierlichkeiten ein.
2007
Der Verein unterstützt die Arbeit von UNICEF durch ein Mittsommerfest, das in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Kino ausgerichtet wird.
Der Verein expandiert: Neben dem Frauenhaus und der „Beruflichen Bildung“ entsteht ein weiterer Arbeitsbereich, nämlich die Sozialpädagogische Familienhilfe.
„Feminismus ist die Antwort! Wie lautete die Frage?“, so heißt der Titel der Veranstaltung zum 30jährigen Bestehen des Vereins in der VHS, Forum für Weiterbildung Lübeck.
Am 21. Januar tötet sich Jamila Ali, eine ehemalige Frauenhausbewohnerin.
Am 28.12. wird eine junge Frau von ihrem Exmann vor dem Frauenhaus ermordet. Der Mann wird zu 25 Jahren Haft verurteilt.
2006
Eine zweite männliche Honorarkraft unterstützt den Mädchen- und Jungenbereich im Frauenhaus.
2005
Trotz aller Proteste und Aktionen von Mitarbeiterinnen, Bewohnerinnen und Unterstützer_innen erfolgt eine radikale Kürzung der Gelder für das Autonome Frauenhaus.
Der Verein gründet das Netzwerk „Frauen und Hartz IV“.
Im November expandiert der Verein Frauen helfen Frauen e.V. Lübeck.
Neben dem Frauenhaus etabliert sich die „Berufliche Bildung“ - der erste „Aufbruchkurs“ mit fünfzehn Teilnehmerinnen startet.
2004
Es gibt zahlreiche Aktionen gegen die geplante Kürzung des städtischen Zuschusses, unter anderem einen Citylauf mit dem Motto „No man beats a woman“.
Eine Mitarbeiterin nimmt an der Nordischen Frauenkonferenz in Kristianssand, Norwegen, teil.
2003
Zum 25jährigen Jubiläum des Frauenhauses präsentieren u.a. Bewohnerinnen die Ausstellung „Ein Frauenhaus zieht in die Welt - von der Idee zur Wirklichkeit“ in St. Petri.
Die erste männliche Honorarkraft im Mädchen- und Jungenbereich beginnt mit der Arbeit.
2002
Die Stadt will die bestehenden Verträge im Eilverfahren kündigen, Mitarbeiterinnen des Autonomen Frauenhauses mauern das Rathaus mit Ytong-Steinen zu und bewirken damit, dass die Unterstützung für das Frauenhaus doch festgeschrieben wird.
Vom 24.11.bis zum 01.12.2002 findet eine Aktionswoche zum Thema „Keine Gewalt gegen Frauen und Mädchen mit Behinderungen“, in Kooperation mit „mixed pickles e.V.“ Lübeck statt.
2001
Es stehen neue Finanzverhandlungen zur Budgetierung an.
Zum 23. Geburtstag des Autonomen Frauenhauses wird die Ausstellung „Bei aller Liebe…Extrablatt“ in der Stadtbibliothek eröffnet.
2000
Das Buch „Bei aller Liebe“ erscheint.
1999
Der Kongress „Bei aller Liebe“ zum Thema Gewalt im Geschlechterverhältnis wird vom Verein in der Lübecker Musik- und Kongresshalle mitorganisiert.
Es gründet sich das Bewohnerinnenforum, in dem sich Frauen aus verschiedenen Ländern sich international vernetzen.
1. Juli 1998
Das Autonome Frauenhaus wird zwanzig Jahre alt. Mit einer 14tägigen Ausstellung im Rathaus und einer Party im Dom-Café wird der runde Geburtstag gefeiert.
1997
Um Sparmaßnahmen zu verhindern, ketten sich im März Mitarbeiterinnen und Unterstützer_innen am Rathaus an.
Im Februar beginnen Verhandlungen mit Ämtern und Politiker_innen bezüglich des Wohnprojektes „Waldersee“.
Der Januar bringt eine Verwaltungsstrukturreform in Lübeck; es gibt neue Gesprächspartner_innen für den Verein Frauen helfen Frauen.
1996
In der Neuen Kaffeerösterei wird im Oktober eine Ausstellung zum Thema „Frauenhaus und Frauenträume“ gezeigt, in Zusammenarbeit mit Frauenhausbewohnerinnen und der Werkkunstschule Lübeck.
Im September werden drastische Maßnahmen des Sozialamtes beschlossen bezüglich einer neuen „Beschäftigungspolitik“ und Gutscheinvergabe anstatt finanzieller Beihilfen für Bedürftige.
Vier Frauenhausbewohnerinnen ziehen im August mit ihren Kindern in die Glockengießerstraße.
Nach Verhandlungen mit der Heimstätten Gesellschaft und dem Architektenbüro Deecke werden im April Wohnungen in der Glockengießerstraße besichtigt.
Im März verhandelt der Verein mit dem Frauenministerium zur zukünftigen Regelung der pauschalen Übernahme der Mietkosten seitens Stadt und Land.
Der Bürgerschaftsbeschluss über ein Wohnprojekt für Frauenhausbewohnerinnen, eine Alternative zur Hundestraße 95, wird im Februar verändert.
Das Jahr beginnt mit Verhandlungen mit den Fraktionen, dem Frauenministerium und dem Frauenbüro zur weiteren Bestandssicherung über 1997 hinaus.
1995
Der Adventskalender des Autonomen Frauenhauses nimmt Stellung zur Frauenhausfinanzierung.
Das Frauenhausministerium schafft im Rahmen des Finanzausgleichgesetzes eine feste Basis zur Frauenhausfinanzierung im mangelhaften Umfang.
Das Frauenhaus fährt im März auf eigene Kosten nach Kopenhagen und präsentiert Vorträge und einen neuen Videofilm auf einem internationalen Forum.
Das Frauenministerium verabschiedet sich von der Besitzstandswahrung des bestehenden Lübecker Frauenhausetats und führt Mindeststandards statt einer bedarfsorientierten individuellen Förderung der Städte ein.
Die Bürgerschaft beschließt im Februar die Kürzung des Haushaltszuschusses für das Autonome Frauenhaus.
Der Sozialsenator, Volker Kaske, lädt den Verein als NGO Projekt zum Weltsozialgipfel nach Kopenhagen ein.
1994
Im Dezember findet der Umzug der Frauenhausbewohnerinnen statt. Es gibt einen „Krach um Frauenhausfinanzierung“, nachdem das Sozialamt einen umfangreichen Kostenkürzungsbericht vorgelegt hat.
Im November 1994 wird das neue Frauenhausgebäude eingeweiht.
Der Frauenhausgeburtstag im Juli wird auf dem Kohlmarkt und im Offenen Kanal mit einer Live-Sendung gefeiert.
Der Nutzungsvertrag zwischen der Trave und dem Vermieter wird im Februar unterzeichnet, und die Räumungsfrist wird aufgeschoben, bis die Unterkunft in der Walderseekaserne fertig gestellt ist. Der Vermieter verdoppelt die Miete.
1993
Das Autonome Frauenhaus wird 15 Jahre alt, es findet eine dreitägige Veranstaltung für jedermann, jede Frau und jedes Kind statt.
Es erhebt sich landesweiter Protest der Frauenhäuser gegen die Neufassung der Richtlinie zur Vergabe von Landesmitteln durch das Frauenministerium.
Nachdem das Gericht im Januar die Räumungsklage abgewiesen hat, geht der Vermieter in Berufung. Für den Frauenhausneubau wird der Standort in der Walderseekaserne diskutiert.
1992
Der Verein und die Ämter der Hansestadt Lübeck suchen im August nach Lösungen für einen neuen Standort des Frauenhauses.
Im Juli scheitert die friedliche Einigung mit dem Vermieter vor Gericht.
Der Vermieter kündigt dem Verein im Mai fristlos den Mietvertrag
1991
Eine internationale Gruppe junger Frauen renoviert im Rahmen des ersten SCI (Service civil international) Frauen Camps das Frauenhaus und den Hinterhof.
1990
Es erfolgt im November ein Bürgerschaftsbeschluss zur Personalaufstockung mit dem Stellenschlüssel 1:4
Im Mai gibt es Bürgerschaftsbeschlüsse zur Wohnungsnot in Frauenhäusern.
Gemeinsam mit Politiker_innen, Verwaltung und Frauenhausfrauen wird im Februar nach Lösungen des Problems „Wohnungsnot“ gesucht.
1989
Frauenhausbewohnerinnen besetzen im November ein leer stehendes Haus, um auf die Wohnungsnot aufmerksam zu machen. Gleichzeitig wird auch der marode Bauzustand des Frauenhausgebäudes bekannt.
1988
Das Sozialamt fordert im November dazu auf, die Namen der Bewohnerinnen zu nennen, was verweigert wird, da im Vertrag lediglich die jährliche Belegungszahl gefordert wird. Diese erhält das Sozialamt gemeinsam mit der Jahresabrechnung.
Das Autonome Frauenhaus feiert sein zehnjähriges Bestehen mit einem großen Fest am 1. Juli.
Im Juni erhält das Arbeitsamt neue verschärfte Richtlinien bezüglich der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Dies bedeutet ein erneutes finanzielles Defizit. Die Existenz scheint bedroht zu sein, da der Stufenvertrag des Vereins mit der Stadt nicht vorsieht, dass die vom Arbeitsamt gestrichenen Mittel durch den Haushalt abgedeckt werden.
Das bundesweite Frauenhaustreffen wird vom Verein organisiert und findet im Mai in Lübeck statt. 250 Frauen und Kinder aus der BRD nehmen teil.
Bis zur entscheidenden Bürgerschaftssitzung im Februar gelingt es der SPD, den Vertragsabschluss mit dem Verein zu umgehen. Die Grünen verweigern daraufhin die Abstimmung und Annahme des Haushaltes; dadurch bleibt der SPD nichts anderes übrig, als den Vertrag mit dem Verein abzuschließen. Die Finanzierung scheint nun bis 1991 abgesichert zu sein.
1987
Im November gelingt es mit Hilfe der Grünen, in der Bürgerschaft zu bewirken, dass das finanzielle Defizit über den Haushalt der Hansestadt ausgeglichen wird. Es kommt zum Abschluss eines Vorvertrages mit der SPD-Fraktion. Diese verpflichtet sich, einen Vertrag mit dem Verein abzuschließen, der die Absicherung und Unterstützung des Frauenhauses enthält. Im Gegenzug versichern die Grünen, den Kandidaten der SPD zum Bürgermeister zu wählen.
Die finanzielle Misere spitzt sich im September zu, da die Bank nicht bereit ist, den Kredit weiter aufzustocken. Der Verein steht kurz vor der Auflösung und dem finanziellen Ruin. Deshalb wird eine Demonstration und Briefaktion organisiert, in der die finanzielle Absicherung des Frauenhauses gefordert wird.
1985
Es wird versucht, die Modalitäten zur Existenzsicherung durch Kontaktaufnahme zum Sozialamt zu klären. Das Sozialamt kann wieder nur die BSHG-Finanzierung anbieten, nun aber über die „Kopf- und Pflegegeldregelung“, die der Verein ablehnt.
Aus der Presse erfährt der Verein im August, dass die Finanzierung und der Fortbestand nun endlich gesichert sind.
Die AWO eröffnet ihr Frauenhaus.
1984
Die Arbeiterwohlfahrt plant ein zweites Frauenhaus in Lübeck; der Verein fürchtet mehr denn je um seine Existenz.
1982
Es wird mit dem Vermieter ein neuer Vertrag abgeschlossen, der den Verein für zehn weitere Jahre absichert.
1981
Wieder wird der Haushaltstitel ohne Aufstockung der Summe bewilligt. Der Vertrag, der die Vergabebedingungen der Gelder beinhaltet, wird zu Ungunsten des Vereins verändert. Auswärtige Frauen sollen künftig nicht mehr aufgenommen werden dürfen. Die Schwierigkeiten mit dem Vermieter des Hauses nehmen zu und es kommt zu ersten Gerichtsverhandlungen.
1980
Der Verein erhält im August zum ersten Mal einen Haushaltstitel in Höhe von 50.000 DM. Es waren 200.000 DM beantragt.
1979 - Mitte 1980
Es gibt keinerlei staatliche Finanzierung des Frauenhauses. Der Betrieb des Hauses wird mit zwei AB-Maßnahmen und der ehrenamtlichen Mitarbeit der ehemaligen Festangestellten aufrechterhalten. Der Verein erhält kleine Spenden und Mitgliedsbeiträge.
Aufgrund der politischen und konzeptionellen Überlegungen und Standpunkte beschließt der Verein im September die Ablehnung der BSHG-Finanzierung nach §72 und die generelle Ablehnung von Finanzmitteln aus dem BSHG. Vier Mitarbeiterinnen, die über den §72 finanziert wurden, werden arbeitslos.
Im Frühjahr erfolgt eine intensive Beschäftigung mit den Finanzen und ein Austausch mit anderen Frauenhausinitiativen und Vereinen darüber.
1978
Die Einstellung der ersten bezahlten Mitarbeiterinnen konnte im Dezember erfolgen.
Im ersten Halbjahr wird das Haus in Eigenleistung zwecks Minderung der Miete renoviert und am 1. Juli mit einer Etage eröffnet.
Ein Altstadthaus wird im Januar für die Einrichtung des Frauenhauses angemietet.
1977
Im März bildet sich die Frauenhausinitiative Lübeck, im August dann den Verein Frauen helfen Frauen e.V. gründet.